Vortrag von Professor Buchner in Bamberg

Professor Buchner in Bamberg

Klaus Buchner sprach in Bamberg vor hundert Zuhörern / rechts im Bild: reges Interesse an Informationen

ÖDP lud zu der Veranstaltung ein

Das Thema 5G interessiert weit über die Grenzen Bambergs hinaus. Unter die etwa hundert Besucher mischten sich auch Interessierte aus Unter- und Mittelfranken. Eingeladen hatte die örtliche ÖDP. Deren Kreisvorsitzender Raphael Grimm aus Oberhaid ermunterte die einheimischen Bürgerinitiativen dazu, ihr Informationsmaterial auf einem Tisch im Eingangsbereich auszulegen. Auch Netzwerk Risiko Mobilfunk Oberfranken (NRMO) nutzte diese Gelegenheit und präsentierte die neueste Ausgabe der Mitgliederschrift „Grenzwert“. Mit dabei waren auch die Bamberger Initiativen „Stopp-5G-Bamberg“ und „Stopp-5G-Stegaurach“.

Die Risiken der Mobilfunktechnik auf den Punkt gebracht

Professor Klaus Buchner aus München ist Physiker und ein sehr erfahrener Referent. Seit über zwanzig Jahren hält er schon Vorträge zum Thema „Risiko Mobilfunk“. Deutlich wird dies unter anderem an älteren Fotos, welche missgebildete Kühe und Schweine zeigen. Der Naturwissenschaftler ist aber klug genug, aktuelle Sachverhalte in den Vortrag einzuflechten. Seine Studienübersicht ist auf dem neuesten Stand und die technischen Informationen zu 5G erweisen sich als brandaktuell. Buchner geht davon aus, dass sich durch 5G die Intensität der elektromagnetischen Felder erhöhen wird. „Die höheren Frequenzen erfordern mehr Sendeleistung“, so sein Argument. Er schätzt auch, dass die Pulsung der Mobilfunkwellen markanter ausfallen wird, als bei der bisher bekannten Sendetechnik 2G, 3G und 4G. „Die Grenzwerte betrachten nur den Mittelwert der Strahlung“, so der Physiker. „Es sind aber die Spitzenwerte, die den Organismus schädigen“.

Industrie und Wissenschaft ziehen an einem Strang

Klaus Buchner sitzt als Abgeordneter der ÖDP im europäischen Parlament. Er hat nicht nur Einblick in die EU-Gesetzgebung, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf die Bundesregierung. Von dort aus sieht er düstere Wolken für die mobilfunkkritischen Bürger heraufziehen. Es deutet sich an, dass der Aufbau von kleinen Sendeanlagen in den Kommunen von der Politik nicht behindert werden soll. Das Schlüsselprojekt „5G“ soll möglichst unbehelligt von Bürgerseite rasch durchgezogen werden. In der anschließenden Diskussion mit den Zuhörern zeigte sich aber, dass viele Kommunen nicht so leicht mitspielen. Einige Gemeinden in Oberbayern wollen sich an der Standortsuche nicht beteiligen. In Aubstadt, im Landkreis Bad Königshofen, gingen die Bürger auf die Barrikaden, berichtete ein Besucher der Veranstaltung. Auch drei Kantone in der Schweiz sträuben sich gegen Ausbaupläne ihrer Bundesregierung. Professor Buchner sieht den gezeigten Bürgerprotest als Mutmacher für andere Kommunen in Deutschland an.

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