Beispiel für einen ungünstigen Mobilfunkstandort in Hof
Der Ortsteil Münster liegt im Süd-Westen von Hof und doch zentrumsnah, nicht weit entfernt von der Ernst-Reuter-Staße. Im Jahr 2015 hat die Stadt Hof einen Mobilfunkstandort in diesem Mischgebiet bestehend aus Einzelhandel und Wohnbebauung genehmigt. Messungen rund um den Standortort August-Mohl-Straße (Standortnummer: 671283) haben nun gezeigt, dass die Immissionen von elektromagnetischen Feldern überdurchschnittlich hoch sind. So wurden in einer Wohnung in der Blücherstraße im dritten Obergeschoss im Freien 60.000 Mikrowatt je Quadratmeter (µW/m²) gemessen. Umgerechnet in elektrische Feldstärke errechnet sich ein Wert von 4,8 Volt je Meter; dies entspricht rund 12% des deutschen Grenzwerts. Im Mittel werden an Standorten in Bayern etwa 2,2% vom Grenzwert gemessen. Auf der Station August-Mohl-Straße befinden sich Antennen für GSM, UMTS und LTE-Funktechnik.
Seniorenheim, Kindergarten und Wohnungen in der Nähe des Mobilfunkstandorts
Ein Seniorenheim der Diakonie Hochfranken steht in weniger als fünfzig Metern Entfernung neben dem Funkturm. Aufgrund der geringen Masthöhe von zwanzig Metern strahlen die Antennen fast parallel in die Räume des Seniorenheims ein. Geht man von einer Abschirmwirkung der Gebäudekonstruktion von 90% aus, dann sind in den Zimmern im Obergeschoss Werte von 5.000 bis 6.000 µW/m² zu erwarten (10% des Ergebnisses im Freien). Zum Vergleich misst man in wenig belasteten Wohnungen Immissionen von kleiner 100 µW/m². Hinter dem Seniorenheim hat der gleiche Träger einen Kindergarten neu errichtet. Teile des Gebäudes stehen in Sichtweite zu den Mobilfunkantennen. Immerhin konnte der Spielplatz des Kindergartens so angeordnet werden, dass das Freigelände hinter dem Gebäude des Altenheims liegt. In diesem Bereich ist mit einer geringeren Belastung für die Kinder zu rechnen. Noch nicht im einzelnen untersucht wurden bisher die Wohnungen im Einzugsbereich der August-Mohl-Straße und der Blücherstraße.Eine zwanzig Jahre alte Funkttechnik sendet immer noch
Die Funktechnik GSM (Global System Mobile) wird schon seit mehr als zwanzig Jahren von der Mobilfunkindustrie für Telefonate und Textversand verwendet. Seit 2016 steht LTE (Long Term Evolution) bereit und bietet den Komfort von großen Bandbreiten und kürzeren Übertragungszeiten. Dennoch gelingt es den Betreibern bisher nicht, den alten Technikstandard GSM abzulösen. Auch UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) gilt mittlerweile als überholt. Ausgerechnet die „alten“ Funktechniken GSM und UMTS sorgen in der August-Mohl-Straße für 80 Prozent der gesamten elektromagnetischen Belastung.