Welttag der Elektrohypersensibilität

Welttag Elektrohypersensibilität Ein gelbes Herz als internationales Zeichen
Am 16. Juni 2022 fand zum fünften Mal der „Welttag der Elektrohypersensibilität“ statt. Die Aktion hat ihren Ursprung in Frankreich, wo sie von der Organisation Cœurs d’EHS ins Leben gerufen wurde. Seit 2018 haben sich global zahlreiche Gruppen und Verbände dem Anlass angeschlossen. Am Welttag der Elektrohypersensibilität (EHS), werden gelbe Herzen in der Öffentlichkeit gezeigt, in sozialen Medien geteilt, leere gelbe Stühle auf funkbelastete öffentliche Plätze gestellt, um die vom öffentlichen Leben ausgeschlossenen Elektrohypersensiblen sichtbar zu machen! Der gelbe Stuhl symbolisiert diejenigen, die aufgrund künstlicher elektromagnetischer Strahlung erkrankt sind und daher nicht voll an unserer Gesellschaft teilnehmen können oder nicht mehr in unserer Mitte sind. Elektrohypersensible Menschen auf der ganzen Welt haben Schwierigkeiten sich im Alltag zu schützen, gehört zu werden und ihre schwerwiegende Umwelterkrankung anerkannt zu bekommen.

Der Kolibri als Symbol für aktives Engagement

In dem gelben Aktionsherz ist ein Kolibri abgebildet. Der Kolibri steht als Symbol für das aktive Engagement jedes Einzelnen beim Beheben von Gefahren: Entsprechend einer indianischen Legende sucht der Kolibri bei einem Waldbrand unermüdlich nach Wassertropfen, um sie aus seinem Schnabel auf das Feuer fallen zu lassen, während alle anderen Tiere angsterfüllt, bestürzt und ohnmächtig dem Brand zusehen. Die verwendete gelbe Farbe steht hierbei für den Kanarienvogel, der als Frühwarnsystem im Bergbau eingesetzt wurde. In alten Minen wurden damals Kanarienvögel verwendet, um vor schädlichen Mengen Kohlenmonoxid zu warnen. Das Gas ist geruchs-, geschmacks- und farblos. Bei den geringsten Anzeichen von Stress beim Vogel, wurden die Minen evakuiert und Maßnahmen ergriffen. Elektrohypersensible Menschen sind wie die Warnuhr, ähnlich der von Kanarienvögeln.

EHS grenzt immer mehr Menschen aus

Der Mobilfunk ist von einem Großteil der Bevölkerung ebenso nicht wahrnehmbar wie Kohlenmonoxid im Bergbau. Dennoch zeigt sich, dass immer mehr Menschen elektrohypersensibel werden. Keine amtliche Statistik listet die Betroffenen auf. Diese Personengruppe kann dann am öffentlichen Leben immer weniger teilnehmen, wenn der Mobilfunk flächendeckend eingeführt ist. Beispielsweise können Elektrohypersensible nicht beschwerdefrei in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, an Veranstaltungen teilnehmen, in Mehrfamilienhäusern schlafen, an „normalen“ Arbeitsplätzen arbeiten, sich in der Nähe von funkenden Geräten aufhalten, in Krankenhäusern behandelt werden. Gelbe, unbesetzte Stühle stehen deshalb an Orten, die Elektrohypersensible nicht mehr besuchen können.

Elektrohypersensible fordern: Mobilfunkstrahlung reduzieren

Der Europarat forderte schon vor Jahren mehr Vorsorge und eine Absenkung der Grenzwerte. Die Grenzwerte der hochfrequenten Mobilfunkstrahlung liegen in Deutschland bei maximal 10 Millionen Mikrowatt je Quadratmeter. Aus umweltmedizinischer und baubiologischer Sicht sollten im öffentlichen Raum Werte von unter 100 μW/m² eingehalten werden, Am Schlafplatz sind Werte von kleiner 10 μW/m² anzustreben. Elektrohypersensitive fordern folgende konkrete Maßnahmen:

  • Glasfaser anstatt Mobilfunk
  • Trennung von Indoor- und Outdoor-Versorgung
  • Reduzierung von funkenden Geräten im Wohnbereich
  • Äußerliche Kennzeichnung aller funkende Geräte und Anlagen
  • Abschaltautomatik funkender Geräte bei Nichtgebrauch
  • Funkleistung von WLAN-Routern im Auslieferungszustand ausgeschaltet
  • Verpflichtung der Netzanbieter zur Nutzung nur eines Mobilfunknetzes (Roaming)
  • Verzicht auf funkende Zähler für Strom, Wärme, Gas und Wasser („Smartmeter“)
  • Alternative Technologien der mobilen Indoor-Übertragung, z. B. über lichtbasierte Technik

Kontaktdaten

Arbeitsgruppe EHS-Woche aus Mitgliedern der ÖDP ehs-woche2022@mailbox.org und gesund verNETZt e.V. info@gesund-vernetzt.de
https://gesund-vernetzt.de
https://www.oedp.de/partei/oedp-vor-ort/landesverbaende/brandenburg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert