Studie zur Störung der frühkindlichen Entwicklung des Nervensystems

Pränatale Mobilfunknutzung der Mutter kombiniert mit Blei im Blut

Eine neue Studie aus Korea zeigt auf, wie sich eine Kombination von schädlichen Umwelteinflüssen auf die Gesundheit auswirken kann. Das Forscherteam um Choi KH untersuchte die frühkindliche Entwicklung des Nervensystems in den ersten drei Jahren nach pränataler Mobiltelefon-Nutzung der Mutter in Kombination mit einer Blei-Exposition während der Schwangerschaft. Der Blei-Gehalt im Blut der Mutter während der Schwangerschaft wurde bestimmt, weil frühere Studien eine verzögerte Entwicklung des Gehirns von Kindern mit pränataler Blei-Exposition aufgezeigt hatten. Die Entwicklung des kindlichen Gehirns im Alter von 6, 12, 24 und 36 Monaten erfassten die Forscher mit Hilfe der koreanischen Version der Bayley-Skala (Anm. Autorin Nancy Bayley).

Ausmaß der Mobilfunknutzung während der Schwangerschaft

Mit Hilfe eines Fragebogen wurde die durchschnittliche Anzahl an Anrufen pro Tag und die durchschnittliche Anrufdauer pro Tag während der Schwangerschaft ermittelt. Zusätzlich erfolgte mit einem Personendosimeter eine 24-stündige Immissionsmessung bei 210 Müttern. Als starke Nutzung wurden sechs Anrufe pro Tag oder eine Anrufdauer von mehr als dreißig Minuten gewertet. Die Erfassung der Bleiwerte im Blut erfolgte laboranalytisch.

Erhöhtes Risiko für eine verzögerte psychomotorische Entwicklung bis zum Alter von 36 Monaten

Die Forschern stellten bei Kindern ein signifikant erhöhtes Risiko für eine verzögerte psychomotorische Entwicklung bis zum Alter von 36 Monaten bei einer ansteigenden täglichen Mobilfunknutzung fest, wenn zusätzlich bei den Müttern während der Schwangerschaft ein erhöhter Bleigehalt im Blut festgestellt wurde. Ein Entwicklungsrisiko allein aufgrund der Mobilfunknutzung konnte in dieser Studie nicht nachgewiesen werden. Das Studienergebnis legt den Schluss nahe, dass Kombinationswirkungen von Umweltschadstoffen stärker in den Blickpunkt rücken sollten.
Weitere Hinweise zu dieser Studie im EMF-Portal

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