Aus ärztlicher Sicht nicht zu verantworten
Waldmann-Selsam und Aschermann sehen im oben genannten Gesetzentwurf einen Einstieg in die komplette Funksteuerung des Hauses (Smart Home) und des Stromnetzes (Smart Grid). Aus ärztlicher Sicht seien diese Vorhaben unverantwortbar, da sie einen weiteren Anstieg der Hochfrequenzbelastung zur Folge hätten. Unterstützt sehen sich die Ärztinnen durch einen Appell von 218 Wissenschaftlern aus 39 Ländern, die auf Erforschung biologischer und gesundheitlicher Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder spezialisiert sind. Im Mai 2015 hatten diese Wissenschaftler die UNO und die WHO aufgefordert, sich in ihrem Programm mit den Gesundheits- und Umweltrisiken der steigenden Strahlenbelastung zu befassen.
Negative Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern unterhalb der Grenzwerte
Waldmann-Selsam und Aschermann verweisen auf mehrere kürzlich erschienene wissenschaftliche Publikationen. Diese zeigten, dass nicht-ionisierende elektromagnetische Felder unterhalb der geltenden Grenzwerte auf lebende Organismen einwirken. Die Wirkungen umfassen ein erhöhtes Krebsrisiko, zellulären Stress, einen Anstieg gesundheitsschädlicher Radikale, genetische Schäden, Änderungen von Strukturen und Funktionen im Reproduktionssystem, Defizite beim Lernen und Erinnern, neurologische Störungen und negative Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden des Menschen. Aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen sind auf der Webseite www.emf-portal.de nachzulesen. Diese Internetplattform wird von der RWTH Aachen im Auftrag der Bundesregierung betrieben.